Zahlungsausfälle in Deutschland schnellen nach oben

Geldmünzen

Zum Jahresende stiegen die Ausgleichszahlungen aus Warenkreditversicherungen und Bürgschaften um fast 50 %. bis zu 697 Millionen Euro.

(Foto: dpa)

München Deutsche Warenkreditversicherer müssen in Deutschland deutlich mehr Zahlungsverzug verantworten. Wie der Branchenverband GDV am Dienstag mitteilte, sind die Schadenzahlungen in der Warenkredit- und Kautionsversicherung im zu Ende gehenden Jahr um fast 50 Prozent auf 697 Millionen Euro gestiegen.

„Wir spüren die Giftwirkung gleichzeitiger Krisen“, sagte Thomas Langen, Vorsitzender des Kreditversicherungsausschusses des GDV. Der Krieg in der Ukraine, hohe Inflation und fragile Lieferketten haben zu einem Rückgang der Zahlungsmoral geführt. „Es gibt Anzeichen für einen regelrechten Überlebenskampf entlang der Lieferketten in einigen Teilen der Wirtschaft.“ Hinzu kommen hohe Energiepreise in der Stahl- und Ölindustrie sowie strukturelle Veränderungen in der Automobilindustrie.

Die Kreditversicherer haben die Deckung im Jahr 2022 um elf Prozent auf Verträge im Wert von 588 Milliarden Euro ausgeweitet. Unter anderem würde ein Sechstel der deutschen Exporte vor Insolvenz geschützt. Marktführer ist die Allianz-Tochter Allianz Trade (ehemals Euler Hermes). Die Schaden-Kosten-Quote der Industrie verschlechterte sich auf 70 (2021: 55,7) Prozent, war aber deutlich niedriger als im Vorjahr vor Corona 2019 (87,8 Prozent).

Zu Beginn der Pandemie hat die Bundesregierung einen Schutzschild geschaffen, weil die Kreditversicherer befürchteten, dass die Ausfallraten sie überwältigen würden. Letztlich waren die Ausfälle aber viel geringer als befürchtet, da der Staat den Unternehmen mit günstigen Krediten half.

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Viele dieser Kronendarlehen werden bald fällig, sagte Langen, Chefregionalchef des weltweit zweitgrößten Kreditversicherers Atradius. Dann wird sich zeigen, ob sie Insolvenzen verhindert oder nur verschoben haben.

Im kommenden Jahr rechnen die Kreditversicherer des GDV mit einer „Normalisierung“ der Zahl der Unternehmensinsolvenzen. Die Talsohle wird 2022 mit rund 14.000 erreicht, 2023 bereitet sich der Verband auf 16.800 Insolvenzen vor, ein Plus von 15 bis 20 Prozent. „Aber wir erwarten keine Insolvenzwelle oder einen Zusammenbruch der Wirtschaft“, sagte Langen. „Die Lage ist schwierig, aber nicht vergleichbar mit dem Beginn der Corona-Krise.“

Mehr: Angst vor Zinserhöhungen – Investoren sind zunehmend zurückhaltend gegenüber Private Equity

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