WHO: Gefährliche Omikron-„Kraken“ breiten sich in Europa aus – Einschränkungen nicht unangebracht

  • Markus Hofstetter

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Omikrons Subline XBB.1.5 gewinnt weltweit an Popularität. Auch weil es als ansteckender gilt als andere Varianten, hat es den Spitznamen „Kraken“ erhalten.

Aktualisierung vom 10. Januar: Nun hat sich die WHO erneut zu der aufkommenden neuen Sublinie von omicron XBB.1.5 geäußert. Dementsprechend wächst sie auch in Europa. Jüngste Daten aus einigen Ländern der Region deuten auf eine wachsende Präsenz von XBB.1.5 hin, sagte der Direktor des WHO-Regionalbüros für Europa, Hans Kluge, am Dienstag auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen. Fälle würden in kleinen, aber wachsenden Zahlen entdeckt werden. Wir arbeiten daran, die möglichen Auswirkungen davon zu bewerten. Nach drei langen Jahren einer Pandemie kann sich weiterer Druck auf die Gesundheitssysteme nicht leisten.

Zur Verschärfung der Coronavirus-Situation in China teilte Kluge die aktuelle Einschätzung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC, dass der Anstieg der Fallzahlen keine großen Auswirkungen auf die epidemiologische Lage in Europa haben dürfte. Nach den verfügbaren Informationen sind die in China im Umlauf befindlichen Varianten diejenigen, die in Europa und darüber hinaus gesehen wurden.

Aber seien Sie nicht selbstzufrieden, sagte Kluge. Es ist nicht unzumutbar, Vorkehrungen zum Schutz der Allgemeinheit zu treffen. Länder, die präventive Reisemaßnahmen einführen, sollten jedoch sicherstellen, dass diese wissenschaftlich fundiert, angemessen und nicht diskriminierend sind.

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Gefährlicher Omicron „Kraken“: XBB.1.5 „die ansteckendste bisher entdeckte Untervariante“

Erstmeldung vom 9. Januar: München – Ausgehend von Nordamerika breitet sich die XBB.1.5-Subline der Omicron-Corona-Variante immer weiter aus. Was die Mutante so gefährlich macht: Sie gilt als wesentlich ansteckender als andere Varianten. Laut Maria Van Kerkhove, Direktorin des Coronavirus-Pandemieprogramms der Weltgesundheitsorganisation (WHO), ist es „die ansteckendste kleinere Variante, die bisher entdeckt wurde“.

Omicron XBB.1.5-Untervariante: Spitzname „Kraken“ aufgrund seiner hohen Infektiosität

Extrem hohe Infektiosität führte zu dem berüchtigten Spitznamen XBB.1.5. Der kanadische Biologieprofessor T. Ryan Gregory schlug auf Twitter den Namen „Octopus“ (Krake, auch Riesenkrake) vor. Anscheinend hat sich der Spitzname so gut durchgesetzt, dass er inzwischen alltäglich geworden ist.

Omicron „Kraken“-Variante: XBB.1.5-Frequenz verdoppelt sich wöchentlich

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wurde der „Kraken“ erstmals Ende November vergangenen Jahres in Deutschland in einer Stichprobe nachgewiesen. Dies könnte sich laut EU-Gesundheitsbehörde ECDC zwar zunehmend auf die Zahl der Coronavirus-Fälle in Europa auswirken, aber nicht im nächsten Monat, da es derzeit nur in geringem Umfang geschieht.

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Laut Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, verdoppelt sich die Frequenz von XBB.1.5 etwa jede Woche. Allerdings ist die Basis klein. Setzt sich dieser Trend fort, ist in der ersten Januarhälfte mit einem Anteil zwischen drei und sechs Prozent zu rechnen.

Die Variante Omicron XBB.1.5 gilt als besonders ansteckend

© Christian Ohde/imago

Omicron Untervariante „Kraken“: XBB.1.5 könnte sich in den kommenden Wochen und Monaten deutschlandweit ausbreiten

Laut anderen Experten könnte sich XBB.1.5 jedoch in den kommenden Wochen und Monaten über Europa und Deutschland ausbreiten. „Man kann mit einiger prognostischer Sicherheit sagen, dass diese Variante auch bei uns zur dominierenden Variante wird“, sagt der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb.

Aber es gibt keinen Grund zu großer Sorge. „Wir sehen in den USA etwas mehr Fälle, aber dort gibt es keine Riesenwelle.“ Zeeb sieht auch eine noch höhere Infektiosität mit XBB.1.5. “Es wurde bereits bei Omikron entwickelt und jetzt übertrifft es XBB.1.5 noch einmal.”

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Omicron Unteroption „Kraken“: Die Entwicklungen in Deutschland sollten genau beobachtet werden

Und was bedeutet die Subline speziell für Deutschland? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich bereits besorgt über XBB.1.5 geäußert. Letzte Woche twitterte er: „Hoffentlich schaffen wir es über den Winter, bevor sich diese Variante bei uns ausbreitet.“

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Bedenken werden von Zeeb bestätigt: „XBB.1.5 trifft auf abnehmende Immunität bei Menschen, die vor einiger Zeit geimpft oder infiziert wurden.“ Allerdings ist die Evidenzlage von XBB.1.5 in Deutschland derzeit noch sehr gering. “Man muss noch nicht über neue Maßnahmen nachdenken.” Es ist wichtig, die Entwicklungen sorgfältig zu beobachten.

Andererseits Luka Cicin-Sain, Virologe am Zentrum für Infektionsforschung in Helmholtz, empfiehlt eine Auffrischimpfung mit Omicron-angepassten Impfstoffen für alle Risikopersonen und Senioren. Dies kann auch helfen, den “Kraken” zu bekämpfen.

Rubrikenverzeichnis: © Christian Ohde/imago



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