Rentner ehren toten Kumpel: „Für Willy werden wir nochmal jung!“ | Regional

Rentner zollen den Toten mit Pop-up-Läden Tribut |

“Für alte Freunde werden wir wieder jung!”

München – Im alten München regierte die sogenannte Liberalitas Bavariae. Leben und leben lassen so viel mehr, wenn man zusammen unter einem Dach lebt.

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Das ist auch der Kitt für die Freundschaft zwischen Heinz (89), Wastl (89) und Karin (82), die seit 40 Jahren jeden Freitag Weißwurst in Willys Wohnung essen.

Heinz Hussmann beschreibt Freundschaft als „aufrichtig interessiertes Zuhören dessen, was andere sagen“. “Vielleicht etwas von jemand anderem lernen!”

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Selbst ein Termin am Freitag um 13 Uhr wird auf Widerstand der weniger Toleranten stoßen. Gute Katholiken essen freitags kein Fleisch und erst recht keine Weißwürste nach 12 Uhr, ein bayerischer Brauch verbietet es (weil es keinen Kühlschrank gab).

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Willy G. Flingelli fehlt seit Jahren auf der Stammliste.

Die Idee kam ihnen an den üblichen Weißwursttischen: Heinz Hussmann (89) und Wastl Knebl (89) in der Wohnung von Karin Flingelli (82).

Die Idee kam ihnen an den üblichen Weißwursttischen: Heinz Hussmann (89) und Wastl Knebl (89) in der Wohnung von Karin Flingelli (82).

Foto: Robert Gongoll

Karins Mann starb 2005 und hinterließ seiner Frau 200 Aquarelle und Gemälde in der Wohnung im historischen ORAG-Gebäude am Sankt Jakobs-Platz (neben der Synagoge).

Zu Lebzeiten als Schneider war Flingelli ein gefragter Maler. „Ich mache viel künstlerische Arbeit“, sagte sie. “Wenn meine Kinder erben, müssen sie damit arbeiten.”

Deshalb hatten die alten Männer vom Stammtisch Weißwurst eine tolle Idee: Ein Trachtenladen im ORAG-Gebäude steht jetzt leer, jetzt machen sie daraus eine Galerie, in der Bilder von toten Freunden verkauft werden. .

Der Künstler Willy Flingelli hinterließ seiner Frau Karin 200 Werke.  Sie sollten alle in der Popup-Galerie sichtbar sein.

Der Künstler Willy Flingelli hinterließ seiner Frau Karin 200 Werke. Sie sollten alle in der Popup-Galerie sichtbar sein.

Foto: Robert Gongoll

„Unser Willy macht uns wieder jung“, sagt Heinz Nachbarin Karin. “Wir machen eine kulturelle Veranstaltung, bei der viele Leute Bilder anschauen.”

Heinz Hussmann selbst bietet Führungen durch das historische ORAG-Gebäude (1897) mit Blick auf die Dächer einer der kriegszerstörten Altstädte an. „Wegen der Augen des Herrn“, scherzte Heinz.

Die Galerie der drei Alten (Oberanger 9. Stock) ist ab Freitag (außer Sonntag) täglich von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Es gibt auch Live-Musiksalon, Geschichtenerzählen über Geschenke und kleine Wunder kostenlos!

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