
730 Verfahren gegen Klimaprotestierende allein in Berlin
“In Berlin gibt es eindeutig eine Regierungsgruppe, die das gelassen hinnimmt.”
„Das ist zu weit gegangen“, sagte der FDP-Politiker Sebastian Czaja über die Klimaproteste in Berlin. Jetzt ist schnelles Urteilsvermögen gefragt. Er forderte auch die Schaffung einer zentralen Stelle zur Überprüfung von Entschädigungsforderungen, “wo jeder dieser Klimakonflikte zur Kasse gebeten wird”.
Berlin sieht fast täglich die Aktivitäten von Klimaaktivisten, oft auf der Straße. Das Justizministerium hat alle Hände voll zu tun. Die Gewerkschaft der Polizei fordert härtere Maßnahmen, die Politik denkt mit Hochdruck über Entschädigungsforderungen nach.
DRund 730 Fälle (Stand: 25.10.) zu fortgesetzten Aktivitäten von Klimaprotestierenden liegen der Staatsanwaltschaft Berlin inzwischen vor. Das teilte die Justiz auf Anfrage mit. In vielen Fällen werden Fälle kombiniert, weil eine Person an mehreren Aktivitäten beteiligt ist. Den Daten zufolge sind derzeit 139 Fälle offen.
Bisher wurden die Demonstranten wegen Nötigung mit Geldstrafen belegt. Laut Gesetz verlangt die Staatsanwaltschaft, dass die Straftaten mit einem Urteil, dh ohne Anhörung, geahndet werden. Rund 150 solcher Anordnungen hat das Amtsgericht Tiergarten Mitte Oktober laut Gerichtsakten erlassen.
Aus rechtlicher Sicht funktioniert die Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft Berlin und der Polizei einwandfrei. Während des Sommers warfen einige Politiker der Justiz vor, nicht regelmäßig auf die Proteste zu reagieren. Richtersenatorin Lena Kreck (Linke) hat sich wiederholt über die Einmischung in die Ermittlungen geäußert. In der Staatsanwaltschaft bearbeiten nun jedoch zwei große Abteilungen den Fall, und die Polizei hat ihr Personal aufgestockt.
GdP muss hart arbeiten
Mit den fast täglichen Aktivitäten von Klimaaktivisten, die auf den Straßen Berlins Hindernisse schaffen, wird der Ruf nach Ergebnissen in der Politik immer lauter. Laut der Nachrichtenagentur Deutschland soll das Thema auf der Tagesordnung der Senatssitzung am Dienstag stehen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat eine harte Haltung gegenüber der Polizei und dem entsprechenden Gesetz eingenommen: „Die Hauptstadt wird ein Zufluchtsort für diese Aktionen sein, bis die Rechtsordnung klarstellt, dass kriminelle Handlungen nicht geduldet werden“, sagte der Sprecher BenjaminBenjamin. Jendro.
Die Berliner FDP hat die Einrichtung einer Stelle vorgeschlagen, über die Entschädigungsansprüche im Zusammenhang mit Klimaprotesten angemeldet werden können. „Für diejenigen, die unter der Klimakrise leiden, dem Arbeitszentrum unserer Stadt, muss es künftig einen realen und einfachen Weg geben, ihren Schaden geltend zu machen“, sagte der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Sebastian Czaja.
Die Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte zuvor in einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“, sie habe großes Verständnis, als die Industriellen, die durch die Klimaproteste hohe Kosten verursachten, zivilrechtlich auch Schadensersatzklagen erhoben. Der FDP-Kommunalpolitiker Björn Jotzo kritisierte die Entscheidung als völlig unangemessen.
“In Berlin gibt es eindeutig eine Regierungsgruppe, die das gelassen hinnimmt.”
„Das ist zu weit gegangen“, sagte der FDP-Politiker Sebastian Czaja über die Klimaproteste in Berlin. Jetzt ist schnelles Urteilsvermögen gefragt. Er forderte auch die Schaffung einer zentralen Stelle zur Überprüfung von Entschädigungsforderungen, “wo jeder dieser Klimakonflikte zur Kasse gebeten wird”.