
Deutschland hat die meisten Asylbewerber in der EU


Flüchtlinge in einer deutschen Erstaufnahmeeinrichtung
Quelle: dp
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland insgesamt 226.467 Asylanträge gestellt. Das ist ein Anstieg um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr und der höchste Wert seit 2016. Den größten absoluten Anstieg der Bewerberzahlen gab es allerdings in einem anderen Land.
SSeit Jahren suchen die Menschen in Brüssel nach Möglichkeiten, die Migration nach Europa zu reduzieren. Bisher war dies nicht erfolgreich. Die Zahl der in der EU gestellten Asylanträge hat sich im letzten Jahr fast halbiert. Insgesamt 923.991 Menschen haben im vergangenen Jahr in den 27 Mitgliedstaaten politischen Schutz in Anspruch genommen – ein Anstieg von 46,5 Prozent gegenüber 2021.
Grund dafür ist laut WELT der vertrauliche „Migration and Refugee Situation Report“ der Europäischen Kommission. Das beliebteste Ziel ist Deutschland. Laut EU-Kommission ist „die Zahl der Anträge gegenüber 2021 um ein Drittel auf den höchsten Stand seit 2016 gestiegen“. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland insgesamt 226.467 Anträge gestellt.
Es folgen Frankreich (154.597), Spanien (116.952) und Österreich (108.490). Schlusslicht sind die Slowakei (544) und Lettland (622). Ungarn, das eine restriktive Asylpolitik verfolgt, meldete nur 46 Anträge. Weiter heißt es in dem Bericht: „Der größte absolute Anstieg wurde in Österreich verzeichnet (108.490), wo sich die Zahl der Anträge im Vergleich zu 2021 fast verdreifacht hat.“
Jeder dritte Bewerber in Deutschland kam aus Syrien, gefolgt von Afghanistan (17 %), der Türkei (10,0 %) und dem Irak (6,7 %). Betrachtet man die EU als Ganzes, kamen die meisten Anfragen von Syrern, gefolgt von Afghanistan, der Türkei, Venezolanern und Kolumbianern. Die Zahl der Bewerbungen von türkischen Staatsangehörigen hat sich verdoppelt, die von Venezolanern und Kolumbianern verdreifacht.
Geflüchtete aufnehmen – „Sprachkurse sind ein großes Thema“
Millionen Menschen haben die Ukraine bereits verlassen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnt vor einer Überforderung der Kommunen mit Unterbringung und Integration. Marion Lück, Bürgermeisterin von Wermelskirchen, berichtet über die Situation in ihrer Stadt.
Quelle: WELT | Jens Repert
„Fast fünf Millionen“ Menschen aus der Ukraine wurden in der EU zum vorübergehenden Schutz registriert. Nach einem speziellen EU-Gesetz müssen Menschen, die vor Putins Krieg geflohen sind, kein Asyl beantragen und können in der Regel sofort anfangen zu arbeiten. Der Zuzug von Ukrainern und Menschen aus anderen Ländern dürfte vor allem in Deutschland bald zu einer Überfüllung der Aufnahmeeinrichtungen führen.
Auch als Transit- und Herkunftsland von Migranten rückt Libyen laut EU zunehmend in den Fokus. Mit 77.000 „Abreisen“ von Migranten verzeichnete das Land den höchsten Stand seit 2017. Die Schmuggelaktivitäten dort sind sprunghaft angestiegen.