Exporte sinken den zweiten Monat in Folge

(Neu: Stellungnahmen von DIHK, BGA und ifo)

t-online aktuell 12.02.2022

Die sinkende Auslandsnachfrage schwächt die Aktivitäten deutscher Exportunternehmen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Exporte von „Made in Germany“ im Oktober den zweiten Monat in Folge im Vergleich zum Vormonat gesunken. „Der deutsche Exportmotor zieht deutlich“, sagte Volker Treier, Leiter Außenwirtschaft beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), am Freitag. “Hohe Inflationsraten und eine straffere Geldpolitik in wichtigen Märkten dämpfen die internationale Nachfrage.” Auch der Außenhandelsverband BGA ist besorgt.

„Die Stagnation der letzten Monate schlägt nun in einen leichten Rückgang um“, sagte Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA). “Insbesondere die Importschwäche deutet darauf hin, dass der Motor des Außenhandels zu ersticken beginnt.”

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Sinkende Engpässe in der Containerschifffahrt reduzieren laut BGA die Versorgungsengpässe. Es handelt sich jedoch um eine Abwicklung bestehender Transaktionen. „Die anhaltende Unsicherheit über die globale Wirtschaftslage und zahlreiche geopolitische Bedrohungen belasten den Außenhandel zunehmend“, sagte Jandura.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gingen die Exporte im Oktober um 0,6 Prozent zurück. im Vergleich zum Vormonat. Die Importe gingen sogar um 3,7 Prozent zurück.

Aus Deutschland wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Gesamtwert von 133,5 Milliarden Euro exportiert. Das sind 14,2 Prozent. mehr als ein Jahr zuvor. Im Jahresvergleich stiegen die Importe um 20,9 Prozent. auf 126,6 Milliarden Euro. Die Dynamik im Jahresvergleich wurde auch durch starke Preissteigerungen in den letzten Monaten beeinflusst. Diese Effekte lassen sich jedoch noch nicht genau quantifizieren. Keine preisbereinigten Daten angegeben.

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Die Exporte zeigten im Oktober im Vergleich zum Vormonat Anzeichen einer Verlangsamung, insbesondere im Geschäft in wichtigen Märkten wie der EU (minus 2,4 %) und den USA (minus 3,9 %).

Laut einer aktuellen DIHK-Konjunkturstudie sind es nur 16 Prozent der Industrieunternehmen erwarten in den nächsten zwölf Monaten eine Steigerung der Exporte, 40 Prozent. prognostiziert einen Rückgang der Exporte. „Nur während der Finanzkrise und zu Beginn der Corona-Krise waren die Unternehmen pessimistischer in Bezug auf ihre Auslandsaktivitäten“, sagt Treier.

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Allerdings hat sich laut Ifo-Institut die Stimmung bei den Exportunternehmen zuletzt etwas verbessert. Das Wirtschaftsforschungsinstitut berichtete kürzlich, es gebe “kleine Hoffnungsschimmer” für die deutsche Exportwirtschaft. ifo-Chef Clemens Fuest erwartet Wachstum in der Automobilindustrie. Die unter hohen Energiepreisen leidende chemische Industrie rechnet laut einer monatlichen Konjunkturumfrage mit sinkenden Umsätzen. Der Index der Exporterwartungen liegt seit Juli vier Monate im Minus, im November war er erstmals leicht positiv.

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