
Kameruns Hoffnungsträger ist Eric Maxim Choupo-Moting. Der ehemalige Mainzer startete am Donnerstagvormittag in das WM-Turnier. Der Bayern-Stürmer will gegen die Schweiz wieder punkten.
Es ist eine nie endende Transfergeschichte im Sommer 2022. Bleibt er oder geht er? Die Rede ist von Robert Lewandowski und seinem erzwungenen Wechsel zum FC Barcelona. Am Ende lenkten die Bayern ein und die Polen durften für eine Ablösesumme von 45 Millionen Euro zu den Katalanen wechseln. Nur wenige Experten und Fans hätten gedacht, dass Eric Maxim Choupo-Moting in seine Fußstapfen treten würde.
Der Rekordmeister verpflichtete den 1,91 Meter großen Innenverteidiger im Sommer 2020. Er kam ablösefrei von Paris Saint-Germain an die Isar. Choupo-Moting war der ideale Ersatz für Lewandowski, in seinen ersten beiden Jahren bei München kam er auf 58 Einsätze und erzielte 18 Tore.
Scoring-Qualitäten wurden erst spät entdeckt
Lewandowski versucht derzeit sein Glück in Spanien. Dort traf er sich wenig überraschend wie am Fließband. Doch niemand in München trauerte dem Polen nach – am Dienstag verschoss er in seinem ersten WM-Spiel gegen Mexiko einen Elfmeter. Choupo-Moting trifft in dieser Saison so ziemlich alles, was er will. Der 33-Jährige hat in 16 Pflichtspielen elf Mal getroffen. Die sechs Turniertore kommen zu den drei in der Champions League und zwei weiteren im DFB-Pokal hinzu.

Nach dem Abgang von Robert Lewandowski startete Choupo-Moting regulär beim FC Bayern durch.
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Eibner
Choupo-Moting hat sich in seiner langen Karriere nie als klassischer Torschütze hervorgetan. Der gebürtige Hamburger begann seine Fußballerkarriere erstmals beim glanzvollen HSV, konnte sich in dieser Zeit aber auf Leihbasis nach Nürnberg bei den Hanseaten nicht durchsetzen. Nach der Saison 2011 musste er sich einen neuen Verein suchen.
Erfolgreiche Jahre in Mainz
Fündig wurde er beim FSV Mainz 05. Der damalige Manager Christian Heidel gab Eric Maxim Choupo-Moting eine neue Chance in der Bundesliga. Unter Trainer Thomas Tuchel nutzte er diese. Er hat in 81 Spielen 22 Tore erzielt. Gleich in seinem ersten Jahr war er mit 10 Toren bester Torschütze der Mainzer. Allerdings bremsten zwei Meniskusrisse in der Saison 2012/2013 Choupo-Moting aus.
In seinem letzten Jahr in Mainz wurde es besser. Erneut hat er 10 Ligatore und ein weiteres im DFB-Pokal erzielt. Nicht zuletzt dank seiner Leistungen gelang dem FSV mit Platz sieben die beste Platzierung der Bundesliga-Geschichte und damit die Qualifikation für die Europa League. 53 erzielte Punkte sind immer noch Vereinsrekord.

Von 2011 bis 2014 spielte Choupo-Moting in Mainz und erzielte dabei 22 Tore.
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Kellner
Schalke, Stoke und Paris
Choupo-Moting verlängerte seinen bald auslaufenden Vertrag bei Mainz nicht und wechselte zum FC Schalke 04. Wie Rheinhessen blieb er drei Jahre bei Gelsenkirchen, danach wechselte er für eine Saison zu Stoke City auf die Insel. Nach dem Abstieg in die zweite Liga wechselte er im Sommer 2018 zu den Stars von Paris Saint-Germain, wo sein ehemaliger Trainer aus Mainz, Tuchel, mittlerweile Topspieler wie Mbappé, Neymar und Di. Maria trainiert.
Wie zu Beginn in München füllt er eine Backup-Rolle aus. Er spielte zwei Jahre für PSG, absolvierte in dieser Zeit 51 Pflichtspiele und erzielte 9 Tore. In seinem zweiten Jahr erreichte er mit seinem Team das Finale der Champions League. Doch in Lissabon unterlag Paris – auf jeden Fall – dem FC Bayern München mit 0:1. Nach der Niederlage verließ der Kameruner PSG im Sommer 2020 und wechselte an die Isar.
Dritte Weltmeisterschaft für Choupo-Moting
Choupo-Moting gab am 1. Juni 2010 sein Länderspieldebüt für Kamerun. Insgesamt dribbelte er 69 Mal für die „Indomitable Lions“ und erzielte 19 Tore. Vor seinem Debüt in der A-Nationalmannschaft spielte er für das DFB-Team von der U18 bis zur U21. Er darf für Kamerun spielen, weil es die Heimatstadt seines Vaters ist. Gerade angesichts der Diskussion um den fehlenden Schnapper im deutschen Team kann ein Choupo-Moting dem Team gut stehen. Bei der 1:2-Niederlage gegen Japan fehlte ein klassischer Abschlussstürmer.
Choupo-Moting gehörte bei der WM 2010 in Südafrika zum Team von Trainer Paul Le Guen und vier Jahre später in Brasilien unter Ex-Freiburg-Trainer Volker Finke. Bisher hat er noch kein Tor erzielt. Das wird sich im ersten Spiel gegen die Schweiz ändern. Verbandspräsident und ehemaliger Weltklassestürmer Samuel Eto’o will Katar mit seinem Team erst am Abend des WM-Endspiels verlassen. Dazu wird auch Clipper Target benötigt: Eric Maxim Choupo-Moting.