DFB-Elf in Katar: Angekommen in der Festung von al-Shamal – Sport

Die deutsche Mannschaft verbrachte derweil zwei Tage und zwei Nächte in ihrem Wellnesshotel, das für die Dauer der WM für absolute Isolation vom Rest der Welt sorgte. Laut Insassen dauerte es nicht lange, bis sie sich daran gewöhnt hatten. Man fühlt sich in einer Fünf-Sterne-Unterkunft wohl und fühlt sich umso wohler, wenn man weiß, dass die Hauptstadt Doha, die 24 Stunden am Tag von großen motorisierten Geländewagen angefahren wird, weit weg ist.

Als Quartiersmanager Oliver Bierhoff das neue Zuhause unter dem Motto liebe Heimat lobte („wir fanden es ganz wunderbar“, „herzliche Gastgeber“, „tolle Atmosphäre“), ist Vorsicht geboten – so sprach er vor vier Jahren auch über das Nachbarschaft in Vatutinki, am Stadtrand von Moskau, die wirklich überhaupt nicht heimelig ist. Aber dass die Deutschen hier, an der Nordspitze der Halbinsel, bei relativ angenehmem Klima und Meer friedlich residieren konnten, steht außer Zweifel.

Der Star der Reisearrangements ist definitiv das Trainingsgelände des örtlichen Sportvereins. Es liegt hinter den hohen Mauern einer hoch aufragenden und überdachten Burg, die im normannischen Stil wahrscheinlich in der Werkstatt des Phantasialandes erbaut wurde. Die Anlage ist die perfekte Bastion gegen Industriespionage durch ausländische Fußballmächte und die Teleobjektive werden heimlich vom Fotojournalismus geortet. Sie brauchen keine Steine ​​und Streichhölzer oder bewaffnete Bogenschützen gegen Unbefugte zu werfen, Sie müssen nur das Tor schließen (leider gibt es keine Zugbrücke mit dem entsprechenden Graben). Der Einsatz von Drohnen muss nicht befürchtet werden, der Einsatz von Drohnen ist durch katarische Vorschriften verboten.

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Das deutsche Team residiert in Katar unter seenahen Bedingungen

Seltsam wie die rote Zitadelle an der Al-Shamal Road die Wüstenlandschaft bereichert, aber letztendlich nur ein Trainingsgelände enthält. Dort trafen sich die deutschen Spieler am Samstagmorgen zum ersten Training auf katarischem WM-Boden, allerdings ohne den Spieler mit dem Spitznamen „Lücke“. Niclas Füllkrug, 29 Jahre alt, hat das Virus. Bislang interessierte sich allenfalls die Bremer Lokalpresse für Füllkrugs Infektionen, doch neuerdings – und erst recht seit seinem Siegtor beim Testspiel im Oman – ist der Gesundheitszustand von Mittelstürmer Werder von nationaler Bedeutung. Die Ärzte schauten “Stunde um Stunde, wie es ihm geht”, sagte Bierhoff nervös.

Doch das scheint für den Torschützenkönig der neuen Nationalmannschaft nicht schlecht zu sein. Mannschaftsarzt Tim Meier stellte fest, dass Füllkrugs Zustand «nicht allzu dramatisch» sei und er keine Möglichkeit sehe, am Mittwoch im Auftaktspiel gegen Japan anzutreten.

Mit der Ankunft des Spieltags minus vier nahmen die Vorbereitungen für den Turnierstart Gestalt an. Am Tag nach der Ankunft in Katar beschloss Hansi Flick, sich auszuruhen, am Samstagnachmittag rief er zur nächsten Trainingseinheit auf. Auch Antonio Rüdiger und Thomas Müller standen auf dem gepflegten Rasen und zerstreuten alle Zweifel an ihrer Spielfähigkeit. Rüdiger, von Hansi Flick zum „Defensivführer“ erklärt, soll im elfköpfigen Kader starten. Müller muss sich vielleicht noch gedulden.

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Die politischen Debatten, die das Turnier begleiten, nehmen nach wie vor einen großen Raum in den Diskussionen um die WM in Deutschland und in der Öffentlichkeitsarbeit des DFB ein. Aber als Manuel Neuer und Youssoufa Moukoko am Samstag auf dem Pressepodium saßen, der eine der älteste Spieler der Mannschaft, der andere der jüngste, rückten Sport und Alltag näher in den Mittelpunkt des Gesprächs.

Kapitän Neuer hat seine Absicht bekräftigt, trotz Drohgebärden aus der Fifa-Zentrale die Kapitänsbinde zu tragen, um ein Zeichen für gesellschaftliche Vielfalt zu setzen. Warum nicht, protestierte er: Er sei sich der „Unterstützung des DFB“ bewusst und von der Sicht der Sache überzeugt, denn auch Kapitäne anderer Vereine würden sich der symbolischen Aktion anschließen: „Gut, dass wir mit anderen Kraft haben Ländern in Westeuropa und sind nicht allein.”

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Zunächst geht es aber um einen Geburtstag, den die Nationalmannschaft noch bei keinem Turnier zuvor gefeiert hat. Noch nie ist ein Spieler im Viertelfinale einer WM gereift. Anlässlich des 18. Geburtstags von Moukoko erinnerte sich Neuer an seinen großen Tag: „Ich war in Gelsenkirchen-Buer, habe Freunde eingeladen und wir waren Kegeln.“ Letzteres, fügte er hinzu, „kann hier kompliziert werden“.

Eine Bowlingbahn gibt es in dem Luxusresort nicht, höchstens ein Tischtennisturnier. Moukoko bekommt ein Ständchen und einen Kuchen – „kalorienarm“, wie Bierhoff betont. Moukoko bedankte sich im Voraus und betonte – letzte Chance – dass „es nicht selbstverständlich ist, mit 17 Jahren hier zu sein“. Aber der Dortmunder Angreifer glaubt, dass er nicht nur als Lehrling eingeladen wurde: “Ein Stürmer ist da, um Tore zu schießen.”

Während jedes Spiel im Grunde genommen das wichtigste Spiel im Fußball ist, gilt das Eröffnungsspiel eines Turniers als eines der wichtigsten. Sie können entweder in einen positiven Flow wie 2014 (4:0 gegen Portugal) oder in eine tödliche Spirale wie 2018 (0:1 gegen Mexiko) geraten. Sein Motto für Mittwoch: „Sauberes Passspiel, gute Stellung wählen, Ruhe bewahren.“ Ziel ist es, noch sehr lange in Normannenburg zu trainieren.

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