Der neue Kia Sportage mit kantigem Design

Um ihren vierrädrigen Produkten ein knackiges Image und passende Ansatzpunkte für Verkaufsförderungsvereine zu verleihen, greifen Autokonzerne gerne auf das Tierreich zur Namensgebung zurück. Der Pontiac Firebird ist bereits Geschichte, im Gegensatz zum Ford Mustang, der weitergaloppiert, jetzt sogar elektrifiziert. Erwähnenswert sind auch Fiats Panda, Spider oder „Maus“ Topolino, Volkswagens Iltis und die US-Golf-Variante Rabbit.

Kunden setzen dieses Spiel mit Spitznamen fort, der Käfer und die Ente sind legendär, und sogar tierische Körperteile mussten für den Spaß herhalten. Fans von Oldtimern werden sofort erkennen, dass mit dem „Froschauge“ kein amphibisches Wirbeltier gemeint ist, sondern die erste Generation des Austin-Healey Sprite.

Damit steht der koreanische Hersteller Kia in einer langen Tradition, die Form des Kühlergrills, der 2007 eingeführt wurde und seitdem alle Fahrzeuge der Marke ziert, als „Tigernase“ zu bezeichnen. Während die asiatische Raubkatze schon lange als Werbefigur für Esso bekannt ist, setzt das Unternehmen aus Seoul nun auch auf sein Image als energisches statt knuddeliges Raubtier.

Kia Sportage fährt seit 1994 auf deutschen Straßen.
Kia Sportage fährt seit 1994 auf deutschen Straßen.
©Kia

Auch der Kia Sportage, der seit 1994 auf den Straßen Deutschlands unterwegs ist, bekommt eine solche „Tigernase“, wobei der Blick auf die Frontpartie des Kompakt-SUV Fantasie erfordert, will man das Vorbild erkennen, das das Vorbild gegeben hat. . Zweifellos hat der Sportage jedoch das eher behäbige Erscheinungsbild seiner tigernasigen frühen Tage weit hinter sich gelassen. Die aktuelle fünfte Generation für das Modelljahr 2022/23, die zunächst speziell für den europäischen Markt konzipiert wurde, ist kantiger und aggressiver im Design.

Auch Lesen :  Energie - Kiel - Branche fordert Turbo für Ausbau von Ökostrom - Wirtschaft

Bumerangförmiges Tagfahrlicht

Nehmen wir zum Beispiel die gezackten, bumerangförmigen LED-Tagfahrleuchten oder Rückleuchten, deren Design von Kia-Werbepoeten zu Recht als „fettscharf“ bezeichnet wird und die das sportliche Fließheck markant betonen. Solche Details verleihen dem Auto etwas vielleicht noch nicht tigerhaftes, aber dennoch extrem agiles, dynamisches, was mit einer kompakteren europäischen Version leichter zu erreichen ist als mit einer ausladenderen globalen.

Trotzdem ist die fünfte Generation etwas größer als die vorherige und ihre Außenmaße sind um einige Zentimeter gewachsen (L 4,52 m, B 1,87 m, H 1,65 m). Innen hingegen ist das Auto dank allerlei Tricks kräftig gewachsen, was vor allem den Fondpassagieren zugute kommt – und den Mitfahrern beim Beladen des Kofferraums: Es passt mehr hinein als zuvor. Dort waren es je nach Motorisierung maximal 503 Liter, jetzt sind es sogar bei umgeklappter Rücksitzlehne 591 Liter, statt 1492 sind es nun 1780 Liter.

Der neue Kia Sportage ist angespannt und aggressiv.
Der neue Kia Sportage ist angespannt und aggressiv.
©Kia

Gut zu wissen, allerdings bleibt dieser Stauraum für die drei Testfahrten von Berlin nach Quedlinburg ungenutzt. Von der Rückbank ein Lob für die Beinfreiheit, sowie die Sitzheizung, was an diesem kühlen Tag sehr willkommen war, und die Kabine hat ohnehin einen hohen Wohlfühlfaktor.

„Premium-Materialien, Premium-Verarbeitung“ wie im Werbematerial versprochen? Ja, das stimmt, und auch der 31,2 cm große Touchscreen des Navigationssystems mit den integrierten Online-Diensten Kia Connect – nicht bei allen Versionen des Sportage verfügbar – kann sich sehen lassen. Es sollte jedoch vor Fahrtantritt gründlich vertraut gemacht werden, um das inhärente Ablenkungspotential solcher XXL-Bildschirme zu reduzieren. Die Tasten und Sensortasten darunter dienen dem Infotainmentsystem und der Klimatisierung, geschaltet wird per Fingertipp.

Auch Lesen :  Ora mit Funky Cat auf Kundenfang: Nächste Automarke aus China kommt nach Deutschland

Drehen Sie den Knopf, um einen Gang auszuwählen

Automatikfahrer, die vor Jahrzehnten mit klobigen Schalthebeln anfingen und mittlerweile an kleine P-, R-, N- und D-Schaltwippen gewöhnt sind, werden sich wundern, dass Kia hier eine tolle Lösung gefunden hat: einen Rückwärtsgang-Wahlschalter, an den man sich schnell gewöhnt der optionale “Aktive Totwinkel-Assistent”, der einer der vielen elektronischen Helferlein ist, die im Sportage verbaut sind. Bei Bedarf greift es ins Lenken und Bremsen ein, ist aber auch ohne einen solchen Notfall sehr angenehm.

Natürlich ist der große Bildschirm hinter dem Lenkrad trotz pseudoanaloger Bauweise digital, wobei die dominierenden Instrumente der Drehzahlmesser links und der Drehzahlmesser rechts sind. Dreht man nun hier und da den Blinker, verwandelt sich der entsprechende runde Bildschirm automatisch in einen Monitor, der den toten Winkel nicht mehr durch die Kameras zeigt.

Die Topversion des Kia Sportage ist ein Plug-in-Hybrid mit 265 PS und einer elektrischen Reichweite von bis zu 70 Kilometern.
Die Topversion des Kia Sportage ist ein Plug-in-Hybrid mit 265 PS und einer elektrischen Reichweite von bis zu 70 Kilometern.
©Kia

Auch das ist gewöhnungsbedürftig, denn es erfordert dreifache Aufmerksamkeit: Kann man sich wirklich auf den Monitor verlassen, oder sollte man schnell den Blinker im Außenspiegel im Auge behalten, der vor einem von hinten herannahenden Unfall warnt? Und wie wird der in der Fahrschule implementierte „Über-die-Schulter-Blick“ jemals unverzichtbar?

Wie dem auch sei, die mal links, mal rechts aufleuchtenden Monitore verstärken den Eindruck eines Autos, das sich unabhängig von der Motorisierung sowohl auf Autobahn, Landstraße als auch durch dichten Stadtverkehr komfortabel und sicher bewegen lässt . . Es reicht vom nicht elektrifizierten Einstiegsbenziner über drei Verbrennungsmotoren mit Mild-Hybrid-Unterstützung und Vollhybrid-Varianten bis hin zum 265 PS starken Plug-in-Hybrid der Spitzenklasse mit einer elektrischen Reichweite von bis zu 70 Kilometern .

Auch Lesen :  Die „Blauen Säcke“ kamen in Neustädter Geschäft nicht an - Region Kelheim - Nachrichten

Jetzt sogar in zwei Farben erhältlich

Der Testwagen hingegen war ein klassischer 1,6-Liter-Turbodiesel mit Allradantrieb und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, 136 PS und einem maximalen Drehmoment von 320 Nm, schnell genug im Sprint, in 11,6 Sekunden 0-100, Höchstgeschwindigkeit 180 km/h, ausgestattet mit spritsparender Mild-Hybrid-Technologie. Der Verbrauch beträgt nur 4,7 Liter auf 100 Kilometer (kombiniert).

Reich ausgestattet in der höchsten Variante, GT-Line, erstrahlt das Auto sogar in zwei Farben, Blueflame metallic mit schwarzem Dach, Sportpedalen und allerlei anderen Verzierungen, elektronische Stoßdämpfer, die wichtiger sind als das Fahrgefühl und vieles mehr . Insgesamt sind dafür 47.590 Euro zu zahlen, während die günstigste Version des Autos, ein 150 PS starker Benziner mit Schaltgetriebe, für 28.950 Euro zu haben ist.

Spar-Sportage ist gar nicht spartanisch, er hat sogar eine praktische Insassenalarmanlage. Sie haben die Türen abgeschlossen und Ihr Kind oder Ihre Katze auf dem Rücksitz gelassen? Es sollte passieren, aber egal: Das Auto protestiert!

Zur Startseite

Source

Leave a Reply

Your email address will not be published.

In Verbindung stehende Artikel

Back to top button